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Wasserstoff im Zentrum von Europas Netto-Null-Ambitionen

Als führender grüner Energieträger wird Wasserstoff oft als «Kraftstoff der Zukunft» bezeichnet. Er hat das Potenzial, zahlreiche Sektoren zu verändern, von der Energieversorgung über den Schwerlastverkehr und HLK bis hin zu EPC-Projekten (Engineering, Procurement und Construction), indem er eine saubere, vielseitige und effiziente Energiealternative bietet. Seine Stärke liegt in seinen umweltfreundlichen Eigenschaften, seiner Anpassungsfähigkeit und seiner Fähigkeit, sich nahtlos in bestehende Infrastrukturen und Systeme zu integrieren.

Mit der Einführung des Net-Zero Industry Act unternimmt Europa einen bedeutenden Schritt in Richtung einer grünen Zukunft, wobei Wasserstoff als Schlüssel zur Erreichung der Kohlenstoffneutralität bis 2050 hervorgehoben wird. Dieser Schwerpunkt spiegelt das Ziel Europas wider, bei der weltweiten Umstellung auf saubere Energien führend zu sein.

Produktion in Europa

Traditionell hat sich Europa stark auf «grauen Wasserstoff» verlassen, der mit Hilfe von Erdgas und Methandampfreformierung hergestellt wird. Diese Methode ist zwar effizient, stösst aber erhebliche Mengen an CO2 aus. In jüngster Zeit ist ein deutlicher Wandel hin zu «grünem Wasserstoff» zu beobachten. Dieser wird durch Elektrolyse hergestellt, bei der Strom (aus erneuerbaren Ressourcen) verwendet wird, um Wasser zu spalten, was zu keinerlei Kohlenstoffemissionen führt.

Europa hat die potenziellen Vorteile für die Umwelt erkannt und setzt sich für umweltfreundlichere Methoden Erzeugung ein. Mehrere Länder, darunter Deutschland, Frankreich und die Niederlande, haben nationale Strategien entwickelt, die den Schwerpunkt auf die Produktion von grünem Wasserstoff legen. Erhebliche Investitionen fliessen in die Erhöhung der Kapazität von Elektrolyseuren und in den Ausbau der erneuerbaren Energiequellen zu deren Betrieb.

Herausforderungen bei der Einführung

Die derzeitige Produktionskapazität von Elektrolyseuren ist begrenzt. Eine Ausweitung würde mehr Maschinen und Fortschritte bei der Elektrolyse erfordern, um sie effizienter und kostengünstiger zu machen. Die Anforderungen an die Infrastruktur sind beträchtlich und reichen vom Aufbau eines ausgedehnten Pipeline-Netzes und Tankstellen für Fahrzeuge bis hin zur Umrüstung der Industrie auf Wasserstoffnutzung.

Derzeit ist die Produktion von grünem Wasserstoff teurer als die seiner grauen oder blauen Pendants. Damit sich dieser als primärer Energieträger durchsetzen kann, müssen die Produktionskosten deutlich gesenkt werden oder es muss ein System von Anreizen und Subventionen geschaffen werden, um seine Einführung zu fördern. Das Engagement Europas zur Bewältigung dieser Herausforderungen zeigt sich in seiner Politik und seinen Investitionen.

Legislative Massnahmen zur Beschleunigung der Einführung

Die Europäische Union hat vor kurzem ein umfassendes Paket von Rechtsvorschriften zur Dekarbonisierung ihrer Gasmärkte verabschiedet, wobei der Schwerpunkt auf der Förderung der Einführung von erneuerbaren und kohlenstoffarmen Gasen wie Wasserstoff liegt. Der neue Rechtsrahmen zielt darauf ab, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 % zu senken und bis 2050 klimaneutral zu werden. Die Vorschläge zielen insbesondere darauf ab, einen wettbewerbsfähigen Wasserstoffmarkt zu schaffen, eine spezielle Infrastruktur für Wasserstoff zu errichten und strenge Vorschriften zur Verringerung der Methanemissionen einzuführen.

Wasserstoff im Netto-Null-Industrie-Gesetz

Der Net-Zero Industry Act steht für das Engagement Europas. Diese Initiative, ein Kernelement des Green-Deal-Industrieplans, zielt darauf ab, die Wasserstoffproduktionskapazitäten der EU auszubauen, um ein nachhaltiges Energiesystem zu unterstützen und die Energieunabhängigkeit der EU zu erreichen. Das Gesetz sieht vor, dass die EU bis 2030 mindestens 40 % ihres Bedarfs an Netto-Null-Technologien herstellen soll. Dies steht im Einklang mit der Verpflichtung der EU, ihre Klima- und Energieziele für 2030 zu erreichen.

«Wir brauchen ein regulatorisches Umfeld, das es uns ermöglicht, den Übergang zu sauberer Energie schnell zu vollziehen. Der Net-Zero Industry Act wird genau das tun. Es wird die besten Bedingungen für die Sektoren schaffen, die entscheidend sind, damit wir bis 2050 Netto-Null erreichen: Technologien wie Windturbinen, Wärmepumpen, Sonnenkollektoren, erneuerbarer Wasserstoff sowie CO2-Speicherung. Die Nachfrage wächst in Europa und weltweit, und wir handeln jetzt, um sicherzustellen, dass wir einen grösseren Teil dieser Nachfrage durch europäische Angebote decken können.»

Bundespräsidentin Ursula von der Leyen - 16/03/2023 (Netto-Null-Industrie-Gesetz (europa.eu

Als wesentliches Element der europäischen Dekarbonisierungsbemühungen zielt die Gesetzgebung darauf ab, der Forschung, Entwicklung und dem Einsatz von wasserstoffbasierten Lösungen auf dem gesamten Kontinent Vorrang einzuräumen.

Das Netto-Null-Industrie-Gesetz stellt auch erhebliche Mittel für die Entwicklung einer geeigneten Infrastruktur bereit. Dazu gehören die Förderung des Baus von Tankstellen, die Umrüstung von Industrien auf Wasserstoff als primäre Kraftstoffquelle und der Aufbau von Produktionsanlagen.

In Anbetracht der Komplexität unterstreicht das Gesetz die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Ländern, Industrie und Forschungseinrichtungen. Es fördert den Wissensaustausch, Joint Ventures und Kooperationsprojekte, um die Einführung und Integration von Wasserstofflösungen zu beschleunigen.

Dementsprechend sind die europäischen Ziele sehr. Bis zum Jahr 2030 sollen bis zu 10 Millionen Tonnen erneuerbarer, grüner Wasserstoff in der EU produziert und durch weitere 10 Millionen Tonnen aus Importen ergänzt werden.

Auf dem Weg von der Politik zur Praxis hat die European Clean Hydrogen Alliance 840 Projekte in verschiedenen Sektoren ermittelt. Ausserdem haben 16 EU-Mitgliedstaaten ihre nationalen Wasserstoffstrategien entwickelt. Laut dem EU-Klimachef Frans Timmermans sind die EU und die mit ihr zusammenarbeitenden Länder auf dem besten Weg, ihr ursprüngliches Ziel zu übertreffen, bis 2030 insgesamt 40 GW an erneuerbaren Wasserstoff-Elektrolyseuren zu installieren.

Europäische Wasserstoffbank

Ergänzend zum Gesetz hat die Kommission Pläne für die Europäische Wasserstoffbank vorgestellt, die im Herbst 2023 mit Pilotauktionen für die Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff über den Innovationsfonds beginnen soll. Die Bank wird neue Finanzierungsmöglichkeiten anbieten, um die nationale und internationale Produktion anzukurbeln. Ein weiteres Ziel ist es, den Investoren klare Nachfrage-, Angebots- und Preismetriken an die Hand zu geben.

Die meisten Investitionen in Europa befinden sich noch in der Planungsphase. Es besteht ein grosser Bedarf an Klarheit über die Nachfrage. Die Erzeugung durch Elektrolyse ist zwar vielversprechend, aber noch nicht wettbewerbsfähig mit herkömmlichen Methoden.

Daher dienen diese neuen EU-Rechtsvorschriften als entscheidender Fahrplan für die Beschleunigung der Einführung von Wasserstofftechnologien, indem sie die dringend benötigte Klarheit und den Rahmen für den Übergang von der Planung zum Handeln schaffen und Wasserstoff letztendlich zu einer wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Energiealternative für Europa machen.

ERIKS: Der Fortschritt des Wasserstoffs

Mit unserem Fachwissen in verschiedenen Produktgruppen, einschliesslich Abdichtung und Durchflussregelung, arbeiten wir mit Elektrolyseur-Herstellern und anderen wichtigen Interessengruppen zusammen. Unsere Ingenieure führen strenge Materialtests durch und entwickeln massgeschneiderte Lösungen für die besonderen Herausforderungen von Wasserstoffanwendungen.

Darüber hinaus beschleunigt unser umfassendes Know-how die Markteinführung für unsere Partner - ein entscheidender Vorteil, während die Wasserstofftechnologie auf dem Vormarsch ist. Während die EU von der Politik zur Umsetzung übergeht, bleiben wir ein engagierter Partner, der dazu beiträgt, diese Technologie vom Reissbrett in die Praxis zu überführen.

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